Ein wichtigstes Interview zu Syrien in "heute":
Prof. Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur
Arabischen Welt an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, antwortet auf die
Frage, was die Welt in Syrien falsch gemacht habe:
"Die Welt hat in Syrien sehr vieles falsch
gemacht, aber wir müssen auch sagen, WER was falsch gemacht hat: Und hier liegt
die Hauptverantwortung bei den USA. Nach Aussagen des ehemaligen
Oberkommandeurs der NATO, General Wesley Clark, begann die US-Regierung bereits
unmittelbar nach den Terrorschlägen am 11. September 2001 mit den Planungen des
Regimewechsels in sieben Ländern, die von den USA als Gegner angesehen wurden,
darunter Irak, Libyen und auch Syrien."
"Um dort dieses Ziel zu erreichen, haben die USA seit
2005 die Rahmenbedingungen geschaffen. Dazu gehörte neben zahllosen medialen
Propagandaaktionen gegen das Assad-Regime die Finanzierung und Ausbildung einer
Armee von Terroristen gemeinsam mit Israel und Saudi-Arabien. Diese Truppen
sollten für den Sturz der Regierungen in Damaskus und Teheran eingesetzt
werden, wie der renommierte Journalist Seymour Hersh 2007 aufdeckte."
"Der Westen, also insbesondere die USA, hat die
aufständischen Dschihadisten mit Waffen versorgt und teilweise auch
ausgebildet. Die materielle und personelle Logistik wurde vor allem von der
Türkei abgewickelt, während die finanzielle Unterstützung zum größten Teil aus
Saudi-Arabien und Katar kam. Saudi-Arabien hat dabei salafistische Extremisten
gefördert, um in Syrien eine radikal-islamistische Regierung zu etablieren.
Hier war die Eroberung von Aleppo 2012 für die Dschihadisten ein wichtiger
Schritt."
"Dabei haben die USA 2003 durch die
völkerrechtswidrige Invasion im Irak nicht nur die Rahmenbedingungen für die
Entstehung des IS geschaffen. Wie Michael Flynn, der ehemalige Leiter des
militärischen Geheimdienstes DIA (Defense Intelligence Agency) erklärte, ist
auch 'die Unterstützung und Expansion des Islamischen Staates auf eine bewusste
Entscheidung der amerikanischen Regierung zurückzuführen'. Die von
dieser Terrororganisation ausgehende Gefahr war 2012 durchaus bekannt, wurde
aber ignoriert vor dem übergeordneten Ziel, Machthaber Assad zu stürzen."
Zu Putin sagt er:
"Ohne die militärische Intervention Russlands im
September 2015 wäre inzwischen nicht nur Aleppo komplett von den Dschihadisten
erobert worden. Auch das Assad-Regime wäre längst zusammengebrochen. Damit
hätten die Assad-Gegner unter Führung der USA ihr Ziel des Regimewechsels zwar
erreicht. Die Macht hätten jedoch die stärksten militärischen Kräfte an sich
gerissen. Und das wären die islamistischen Extremisten, wie die zum
Al-Kaida-Netzwerk gehörende Nusra-Front und der von der internationalen Allianz
unter US-Führung bekämpfte Islamische Staat (IS). Wem, wie israelische
Politiker erklärten, eine solche Terrorherrschaft lieber ist als das
Assad-Regime, der kann Putin vorwerfen, dass er dies verhindert hat."
Unsere Qualitätspresseorgan, der Spiegel schreibt
demgegenüber:
Eine Demokratie, die sich straflos eine solche
Lügenpresse und ihre Krieghetze leistet, ist höchst gefährdet. Aber wir wollen
demnächst ja Fake-News usf. verbieten ...